Mittwoch, 1. Oktober 2014

Ver-rückt

Was Anderes fällt mir zum letzten Absatz diesen Berichtes nicht ein.  Oder erschreckend, passt noch besser.

Dieser Satz von Direktor Kerngast:

"Letzten Sonntag, als auf der Weide, direkt vor der Heerschar an Spaziergängern, eine Kuh kalbte, "waren einige so außer sich, dass sie die Rettung riefen."

macht mich fassungslos.

Was ist bloss mit unserer Gesellschaft los ?

Diese Schule ist am Stadtrand, und wie Dr Kerngast schreibt, es flanieren dort "Heerscharen" von Spaziergängern. Es sei ihnen gegönnt.  Aber viele davon haben Hunde und wiederum viele davon lassen zu daß diese ihr Geschäft in den Wiesen der Schule erledigen. Was zu großen Problemen in der Rinderhaltung dort führt. Die Schule klärt auch auf und bittet um Verständnis, sie bietet sogar eine Hundewiese an, es sieht aber aus, als ob das nicht wirklich ernst und angenommen wird.
Aber wenn eine Kuh kalbt rufen sie die Rettung.

Die Welt steht nimmer lang.


traurige Grüße
Frieda

4 Kommentare:

Brigitte hat gesagt…

Da hast du recht, Frieda!

Hier laufen sie mit ihren Hunden quer über die Weiden, auf denen die Kühe mit ihren Kälbern stehen und dann wundern sie sich, wenn die Kühe sie angreifen.

Es ist klar, dass auch ein Hund mal muss, aber es ist auch klar, dass man das immer sofort aufnehmen muss. Dazu ist man verpflichtet, schon vom realistischen Denken her. Und Geschäfte auf den Weiden erledigen zu lassen, das finde ich unverantwortlich.

Den Leuten ist heute alles egal, sie schreien nach Energiewende und sitzen im Winter mit T-Shirts in ihren Häusern und heizen, dass die Heizung glüht. Kaufen ein mit Plastiktüten und legen Steingärten an. Und dann wundern sie sich, weil sie keine Bienen mehr sehen.

Es ist ein Thema, da könnte ich aus der Haut fahren.

Ja, auch traurige Grüße, Brigitte

Frieda hat gesagt…

Ach Brigitte, wenn man so nachzudenken beginnt, könnte man weinen.Lachen kann ich nicht darüber wenn die Rettung gerufen wird wenn eine Kuh kalbt. Da sieht man deutlich wie weit es heutzutage oft beim Hausverstand hapert.

Auf Österreichs Almen passiert jeden Sommer so Einiges durch Hunde in Viehweiden. Sogar tödliche Unfälle. Und am Sonntag habe ich wieder gesehen wie sie trotzdem durchgehen.
Unbelehrbar oder dumm, oder beides? Oder zu gescheit um sich von einem Bauern was sagen zu lassen ?

Ja, da könnte man aus der Haut fahren.
Solche Sachen vergällen mir das Bäuerinsein viel mehr als die Arbeit. Die wird man gewöhnt.

Renate Waas hat gesagt…

liebe Frieda,
umso wichtiger, dass wir darüber reden, schreiben und unsere Freude an der Natur weitergeben!
Auch das Wissen um die Probleme mit Hunden und Kühen. Es wird wohl zu noch immer mehr Entfremdung zwischen "Stadt" und "Land" kommen. Umso mehr freut mich aber auch die Zunahme an Gartenbloggern! Du bist da ganz wichtig mit Deinem Wissen um Landwirtschaft und Holzwirtschaft. Deine Sichtweise ist da ganz wichtig!
Viele liebe Grüße von Renate

Frieda hat gesagt…

Liebe Renate,

ganz ehrlich, ich glaube nicht daß meine Sichtweise wichtiggenommen wird. Es wird die Sichtweise der ganzen Bauernschaft nicht wichtig genommen.

Ein gutes Beispiel ist das Verbot des Beizmittels für den Mais gegen den Maiswurzelbohrer.Wir haben keine Lobby, keine Vertretung die uns hilft. Heuer hat der Käfer verheerend zugeschlagen. Viele Äcker liegen am Boden weil die Larven die Wurzeln abfressen, die Maisstauden fallen einfach um. Die Kolben sind schlecht ausgebildet, weil einfach die Versorgung durch die Wurzeln nicht mehr richtig funktioniert hat. Und wie bitteschön sollen die Bauern solche Äcker ernten? Der Käfer geht auch schon auf Hirse, Ölkürbis, sogar Salat wurde schon befallen. Wer ersetzt den Bauern den Schaden ? Niemand natürlich. Jeder der solche Dinge verordnet sollte zur Rechenschaft gezogen werden können. Aber da brauchen sich die Politiker nicht zu fürchten. Wenn der kleine Mann was verbockt schauts da ganz anders aus.

Die Bauernschaft meint auch der Wolf und der Bär haben in unserer Zivilisation hier zuwenig Lebensraum. Und ? Es geschieht nichtmal was wenn ein Bär einen Menschen anfällt wie erst kürzlich in Salzburg.
Es ist zum k...n.

lg Frieda